Hi, ich bin Janin, 27 Jahre alt und sozusagen unfruchtbar. Ich möchte euch hier von mir und meinem Drumherum erzählen.

Sonntag, 3. Mai 2015

Eileiterschwanger

Ich hatte eine Eileiterschwangerschaft.
Mittlerweile hört es sich weit weg an und wenn ich an die Zeit denke ist es nicht mehr so schlimm. Aber es war megaschlimm.

Mal von vorne..
Im Nov/ Dez 2014 war ich dank erster Icsi zum ersten Mal in meinem Leben schwanger. Zum ersten Mal bekam ich den Anruf aus der Klinik!!

Endlich weiß ich wie sich das anfühlt, darauf war ich so gespannt auf den Moment in dem jemand zu dir sagt
"herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger"
 
 
Ich fragte noch im Freudentaumel nach dem HCG Wert,
der lag bei nüchternen 65. Ja klar ich weiß alles über Null ist Schwanger und Kampfkrümel und Spätzünder und und und JAHA aber trotzdem bleibt der HCG bei 65 und das is zu wenig! Das reicht nicht um unbeschwert die schwangere Freude bis zum ersten Ultraschall zu genießen. Nach einer Woche Gefühlsachterbahn dann der Termin.
 
 
Stell dir also vor du sitzt auf diesem gemütlichen Stuhl, guckst auf den Monitor in der Hoffnung einen Herzschlag zu sehen damit du endlich aufhören kannst Angst vor der Freude zu haben, Angst vor der Enttäuschung und Angst weil soviel Glück haben wir bestimmt nicht und dann erscheint deine Gebärmutter auf dem Bildschirm und ... weiter nichts. Alles als ob nichts wäre, einfach nur eine leere Gebärmutter. Kein Fussel, kein Fleck, kein Punkt und schonmal garkein Herzschlag.
 
Als ich nach ewigen Sekunden hart auf dem Boden der Tatsachen angekommen war wollte ich nur noch weg. Mit der Sekunde mit der ich begriffen habe das da was ganz falsch läuft wollte ich nur noch jetzt und unbedingt da weg. sofort.
 
Die Ärztin sagte noch so einiges aber das war irgendwo weit weg und mir ziemlich egal erstmal, ich riss mich noch eine Blutabnahme lang zusammen und als ich den ersten Schritt aus dem Gebäude machte wurden die Schleusen geöffnet und eine riesige Flut Tränen schossen los. Ich ließ alles raus, ich wär sonst explodiert. So geschockt war ich schon sehr lange nichtmehr. Ich bekam spontan nen Tag frei, denn eigentlich hätte ich noch arbeiten müssen und versuchte den Tag zu überstehen, zum Glück mit meinem Mann an meiner Seite.
Ich beruhigte mich im Laufe des Tages wieder, redete viel mit meinem Liebsten und wir fingen an weiter zu denken. Wie geht es also jetzt weiter? Krieg ich meine Tage? Wieso war da HCG und wo is der jetzt??

Am nächsten Tag rief die Klinik an, Frau Doktor offenbarte mir das der HCG gestiegen sei, auf fast 1000 !!!! Hallooo?? Naklar, alles andere wäre auch langweilig gewesen. Sie meinte zwar wir warten noch ne Woche und schauen dann nochmal nach dem HCG und der Gebärmutter, allerdings ahnt sie nichts gutes. "Oke ja dankeee ganz ganz toll."
Gut die nächsten 7 Tage verbrachte ich dann damit jeden Tag darüber nachzudenken was da in mir vorgeht und irgendwie war ja klar das da irgendwas ist was den HCG erhöht, es befindet sich aber nicht in der Gebärmutter. Es könnte eventuell vielleicht sein das ich meine Tage noch bekomme aber daran habe ich eigentlich nicht geglaubt.
Den Abend bevors zum nächsten Ultraschall gehen sollte hatte ich Schmerzen wie noch nie in meinem Leben. Mein Liebster schlief schon und ich wollte auch grad ins Bett, in meinem Unterleib explodierte dann etwas und ich konnte keine Schritt mehr machen. Es tat einfach unglaublich dolle weh, jeder Zentimeter war die Hölle. Ich hab dann eine Tablette genommen und gehofft das es aufhört, der nächste Schritt wäre das Krankenhaus gewesen und an dem Punkt freiwillig ins Krankenhaus zu gehen war ich noch nie!! Irgendwie bin ich dann eingeschlafen. Nächster Tag, Termin in der Klinik geschafft, HCG fleißig gestiegen, Krankenhaus!! Meine Klinikärztin und meine Frauenärztin meinten ich möchte mich bitte sofort ins Krankenhaus begeben, es besteht Gefahr das dieses Ding, also das Baby ach keine Ahnung wie das dann richtig heißt in so ner Situation, naja jedenfalls könnte der Eileiter platzen!

Ich durfte mir dann noch ein paar Sachen holen (und hab noch schnell geduscht) und dann sind wir gegen 22Uhr im Krankenhaus gewesen. Nochmal Ultraschall und Blut abnehmen und raus kam das in der Gebärmutter schon ein bisschen Blut war, durch die riesigen Eierstöcke konnte man aber nichts weiter sehen, also wo es wirklich saß.
Ich sollte direkt am nächsten Morgen operiert werden und so kam es dann auch. Ich musste nur die Nacht rumbekommen und am nächsten Mittag habe ich es hinter mir, 3 Wochen Horror sind dann endlich vorbei.
Da das ganze Theater kurz vor Weihnachten stattfand hatte mein Mann Urlaub und war zum Glück immer an meiner Seite.

Sie holten meinen linken Eileiter heraus, der war nicht zu retten und es war allerhöchste Eisenbahn!
Mir ging es Tag für Tag besser, liebe Freunde besuchten mich und mein Mann war jeden Tag da. Nach 3Tagen konnte ich dann auch gehen.

Ein paar Tage später bekam ich dann meine Periode, da dachte ich kurz mein ganzes Inneres verlässt mich und dann war es wirklich geschafft, dann war der erste Versuch also komplett beendet, vorbei. War wohl nix. Egal, nächster Versuch.

Es ist alles ein bisschen löchrig und teils ungenau beschrieben, es ist ja jetz schon ein halbes Jahr her und soviel passiert in der Zwischenzeit. Naja im Nachhinein war es hoffentlich der schlimmste Versuch den wir gestartet haben, sodass es jetz nur noch besser werden kann :)

Falls jemand von euch doch nochmal genauer wissen möchte wie alles war oder so schreibt mich ruhig an..


Tschüss.
 
 
 
 

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